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Chateau Musar ist einer der wichtigsten Weingüter aus dem Libanon! Inspiriert von der 6.000 Jahre alten Weinbau-Kultur seiner libanesischen Heimat sowie von diversen Bordeaux-Reisen, gründete der damals 20-jährige Gaston Hochar im Jahr 1930 das Weingut Château Musar. Seinen Namen verdankt die Kellerei dem kleinen Landschloss Mzar – jenes stammt aus dem 18. Jahrhundert, liegt in Ghazir, etwa 25 km nordöstlich von Beirut, und ist bis heute Stammsitz des Unternehmens. Gastons „Weine mit Noblesse“ beeindruckten die Offiziere der Armee, welche auf die französische Mandatszeit folgte.
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Serge Hochar, der älteste Sohn Gastons, studierte zunächst Hoch- und Tiefbau. Dann jedoch schwenkte er um und entschloss sich, Wein zu machen. Sein Vater unterstützte seine Pläne, und so ging Serge Hochar nach Frankreich, um an der Universität von Bordeaux Önologie zu studieren. Anschließend erklärte er seinem Vater: „Erstens: Ich will unseren Wein auf meine Art machen. Zweitens: Ich will, dass er weltweit bekannt wird. Drittens: Ich möchte, dass du gehst!“ Und Gaston machte bemerkenswerterweise Platz für seinen Sohn.
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Ab 1959 war Serge Hochar nun der Önologe von Château Musar. Die nächsten 18 Jahre perfektionierte er das – bis heute – Spitzenprodukt, einen Rotwein mit dem schlichten Namen „Château Musar“. Insbesondere machte Serge Hochar während des libanesischen Bürgerkriegs von sich reden, als er, ebenso wie Michel de Bustros von Château Kefraya, allen unvorstellbaren Widrigkeiten zum Trotz seine Weine exportierte. 1984 wurde Serge Hochar vom „Decanter“ erstmals zum „Mann des Jahres“ gewählt dank seines Verdienstes, inmitten des unsäglichen Kriegsgeschehens herausragende Weine zu produzieren. Serge hat zwei Söhne, die seit Jahren die Geschicke von Château Musar lenken: Gaston kümmert sich um das Tagesgeschäft, sein Bruder Marc ist der Finanzverwalter des Unternehmens. Serge Hochar starb im Dezember 2014, bis zu seinem Tode als Ikone des Widerstands hoch geachtet.
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Der Château Musar, bereits erwähntes Spitzenprodukt, ist eine Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Cinsaut, Carignan und etwas Syrah. Von Jahrgang zu Jahrgang kann die Zusammensetzung stark variieren. Jede Sorte reift für sich zunächst bis zu zwei Jahre in französischen Eichenfässern. Erst im dritten Jahr werden die Rebsorten in unterschiedlichen, von der jeweiligen Charakteristik abhängigen Anteilen verschnitten. Bevor ein Château Musar – dunkel, voluminös und mit ausgeprägten Tanninen – in den Handel kommt, ruht er noch mindestens vier Jahre in der Flasche. Der Wein ist hervorragend lagerfähig und erreicht erst nach etwa 10 Jahren seinen Gipfel. Außerdem produziert Château Musar weitere bemerkenswerte Rot- und Weißweine sowie den dreifach destillierten L’Arack de Musar. Herausragend auch der weiße Château Musar, der aus Trauben autochthoner Reben, Obaideh und Merwah, gekeltert wird. Auch dieser Weißwein weist eine erstaunliche Lagerfähigkeit auf. Bleibt nur noch zu sagen, dass die Weine weder gefiltert noch geschönt werden.
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Château Musar besitzt keine eigenen Rebflächen, sondern bezieht seine Trauben aus der Bekaa-Ebene von vertraglich verpflichteten Bauern. Der gesamte Produktionsprozess, angefangen bei der Auswahl der Rebsorten über Bestockung und Rebpflege bis hin zum Vinifizieren, liegt in den Händen der Mitarbeiter von Château Musar. Abgesehen von der Kellerei in Ghazir unterhält Château Musar ein Büro in Beirut, die internationalen Geschäfte werden von Suffolk/GB aus getätigt.
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”In Zeiten, in denen sich die Weine auf der ganzen Welt geschmacklich immer ähnlicher werden, vor allem kräftig und schon in ihrer Jugend angenehm zu trinken sein müssen, setzt Château Musar mit seinen Weinen zu dieser Mode einen ausgezeichneten und sehr raffinierten Kontrapunkt.” - Michel Bettane und Thierry Desseauve
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